The Wiz - Der Zauberer von Oz 

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Bäume, Girls und andere Fallen

05.05.2007

Die Szene, in der der Löwe an die Bäume bieselt und die duftige Verzauberung durch die Girls stehen auf dem Programm. Klingt nach lässig, duftig, leicht ... Doch weit gefehlt! Auch - oder vielleicht gerade - in einem Familienmusical sind die Schauspieler/innen gefordert, in ihren Rollen authentisch zu sein. Leichter gesagt als gespielt; oder noch schwieriger: dargestellt!

Klar, jeder weiß wie ein Löwe ist, oder? Aber wie fühlt ein sensibler Löwe, im tiefsten Innern ein ewiger Muttersohn? Zudem noch verzweifelt, von tiefen Versagensgefühlen und Schuldvorwürfen geplagt, weil er schuldig zu sein glaubt am vermeintlichen Tod von Dorothy? Immer und immer wieder wird diese Szene geprobt - der Monolog des Löwen.

"Subtext" - heißt das Zauberwort an diesem Vormittag für alle. Starkes Einfühlungsvermögen fordert es Dorothy, Blechmann, Strohmann und dem Löwen ab, sich in die speziellen Charaktere ihrer eigenen Rollen einzufühlen. Schwierig wird es da, wo die Rolle nicht dem eigenen Ich entspricht:

Mehr noch als die einstudierten Lieder und den gelernten Text brauchen die Schauspieler/-innen heute den nicht ausgesprochenen Subtext. "Das, was an Gefühlen in der Rolle steckt, soll raus! Sag es mit eigenen Worten! Komm weg vom Plakativen." Darüber wird gelegentlich der eigene Dialog vergessen - und gerade da ist Maria begeistert. "Da bist du drin in der Rolle. Jetzt bist du echt!"

Am schmerzhaftesten (weil schwierigsten) ist die Erfahrung für den Löwen. Der Betrachter geht mit und erlebt die Metamorphose des Gottfried zum sich schmerzlich als Versager fühlenden Löwen. Am Ende so intensiv, dass es Gänsehaut gibt!!!